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Sind Huawei-Smartphones ein Sicherheitsrisiko?

Die US-Regierung droht dem chinesischen Smartphone-Hersteller Huawei und US-Firmen reagieren: Google will Huawei mit seinem Betriebssystem Android nicht länger unterstützen. Wie wirkt sich dieser Boykott nun auf Nutzer von Huawei-Geräte aus?

Ob Huawei mit seiner Technologie Unternehmen und Privatpersonen nun ausspioniert oder nicht, die Antwort auf diese Frage kennt  Donald Trump längst. Beweise liegen zwar nicht vor, die braucht der US-Präsident nicht, denn für ihn ist der Fall klar: Huawei sei Teil des  chinesischen Weltmachtstrebens auf dem Gebiet der Technologie und Wirtschaft und gefährde die nationale Sicherheit der USA. Das ist für ihn Grund genug, Huawei zu boykottieren. Seit Trump den nationalen Notstand in der Telekommunikation ausgerufen hat und Huawei auf eine schwarze Liste setzte, dürfen US-amerikanische Unternehmen keine Geschäfte mehr mit diesem Hersteller aus China machen. Der Handelsstreit zwischen den USA und China eskaliert also und erreicht damit auch Smartphone-Nutzer.

Google hat nämlich angekündigt, Huawei sein mobiles Betriebssystem Android nicht mehr zur Verfügung zu stellen. Aus der offiziellen Android-Webseite von Google ist Huawei aus der Liste der unterstützen Gerätehersteller bereits entfernt worden. Für Updates bei bestehenden Geräten gibt es noch eine Gnadenfrist: Einige Monate wolle Google auf Huawei-Geräte noch Aktualisierungen aufspielen, dann soll Schluss mit Updates  sein.

Auch Chiphersteller Intel, Qualcomm und der britische Halbleiterlieferant ARM kündigten Huawei die Zusammenarbeit auf. Das ist ein Schlag für Huawei, die nach Samsung weltweite Nummer zwei im Smartphone-Markt. Die so boykottierten Chinesen wollen zwar das eigene Betriebssystem Hong Meng als Alternative zu Android einsetzen. Ob es sich durchsetzen wird, bezweifeln Experten.

Was bedeutet der Boykott von Google im Hinblick auf die IT-Sicherheit der Millionen im Einsatz befindlichen Huawei-Geräte? Zunächst gibt IT-Experte Thomas Uhlemann vom Sicherheitsanbieter Eset Entwarnung. "Aus IT-Sicherheitssicht wird die Aufkündigung der Kooperation für Besitzer von Huawei-Geräten erst einmal keine Auswirkungen haben. Google hat klargestellt, dass Anwendern auch weiterhin Updates und Google-Dienste zur Verfügung stehen werden", sagt er.

Ein gravierendes Sicherheitsproblem sieht der Experte in der Zukunft aber dennoch. Neue Android-Versionen wird es für Huawei-Geräte sicher nicht geben. Von Innovationen wäre Huawei also erst einmal abgeschnitten. Die Chinesen brachten zwar den Einsatz einer Open-Source Variante von Android (AOSP) ins Spiel, also ein quelloffenes System mit einem offenen Systemkern. Aber: Wichtige Funktionen wie Systemdienste, Google Maps, Google Drive oder Google Play Store müssen lizensiert werden. "Hiervon wären im Worstcase-Szenario zukünftig neue Smartphones und Tablets des Herstellers ausgeschlossen“, rechnet Uhlemann mit Sanktionen für Huawei.

Wie riesig der Huawei-Konzern mittlerweile ist, zeigen die neuen Smartophonverkäufe für das erste Quartal 2019: Huawei lieferte zwischen Januar und März weltweit 59,1 Millionen Smartphones aus, sage und schreibe 50 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum. Samsung auf Platz 1 lieferte über 79 Millionen Smartphones aus, Apple auf Rang 3 kam auf 40,2 Millionen iPhones.

Bildquelle: Huawei

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