An Flughäfen, in Hotels oder Cafés können Urlaubs- und Geschäftsreisende im Ausland oft kostenlos Hotspots nutzen und so Mails verschicken oder per Videotelefonie kommunizieren. Das spart Geld für teures Datenroaming im Ausland und wird daher auch gerne von vielen Menschen genutzt. Doch hier sollten Nutzer erhöhte Vorsicht walten lassen. Denn die Funknetze sind auch eine Einladung für Hacker. Kriminelle können in einem öffentlichen Wlan sehr leicht auf andere Rechner zugreifen, Daten auslesen oder Schadsoftware heimlich installieren, warnt Sicherheitsexperte Marc Fliehe vom ITK-Branchenverband Bitkom.
Da viele Betreiber solcher kostenlosen Hotspots auf komplizierte Verschlüsselungen verzichten und den Zugang ohne Registrierungen anbieten, sollten Nutzer hier besonders vorsichtig sein. Aber auch verschlüsselte Netzwerke bieten nicht zwingend Sicherheit vor dem Zugriff durch andere Nutzer. Der Einsatz so genannte Netzwerksniffer macht es Hackern oft leicht, die Rechner anzugreifen. Dabei ist es gleichgültig, ob ein kostenfreier oder gebührenpflichtiger Hotspot genutzt wird. Wer einige Sicherheitsempfehlungen des Bitkom folgt, kann die Gefahren bei öffentlichen Hotspots zwar nicht völlig ausschließen, aber zumindest minimieren.
So sollten Internetnutzer den Hotspot immer manuell auswählen und auch die automatische Verbindung, die das Smartphone oder Tablet vorschlägt, nicht aktivieren. Nicht benötigte Funkverbindungen wie Bluetooth sollten ausgeschaltet sein, die Verbindung zum Hotspot sollte als "öffentliches Netzwerk" erfolgen. Um Hackern wenige Chancen für einen Angriff zu lassen, empfiehlt es sich, die Dauer der Verbindung möglichst kurz zu halten. Das schont auch die Reisekasse, sollten Hotspots Gebühren für die Internetverbindung verlangen. Grundlegende Sicherheitsaspekte bei der Internetnutzung gelten natürlich auch für öffentliche Funknetze: Der Browser und alle Add-ons sollten stets aktuell und mit allen Updates versehen sein. Das gilt auch für Sicherheitssoftware wie Virenscanner oder Firewalls, die in den IT-Sicherheitsprogrammen integriert sind.
Beim mobilen Surfen im Internet achten vorsichtige Nutzer stets darauf, dass Daten nur über verschlüsselte Protokolle übertragen werden. Sichere Internetseiten erkennt man daran, dass die URLs mit "https" anfangen (auf "http" lieber verzichten), beim E-Mail-Versand ist "SSL" die erste Wahl.
Besonderen Schutz bieten VPN-Verbindungen (Virtual Private Network). Diesen sicheren "Tunnel" setzten meist Unternehmen ein, damit ihre Mitarbeiter zuverlässig auf Daten im Firmennetzwerk zugreifen können. Aber auch Privatnutzer können von dieser Technik profitieren. Viele Anbieter bieten so genannte VPN-Tunnel in guter Qualität und zu günstigen Preisen an.
Aber auch nicht-technische Vorsichtsmaßnahmen helfen. Wer bei Anwendungen Benutzernamen und Passwort eingibt, sollte sich vergewissern, dass Dritte die Eingabe nicht sehen können. Spezielle Bildschirmfolien für den Notebookschirm sorgen zumindest dafür, dass seitlich sitzende Personen nur schwer Bildschirminhalte erkennen können.
Hochsensible Daten sollten Nutzer trotzdem nicht über öffentliche Hotspots verschicken. Das gilt insbesondere für Online-Banking. Wer dennoch unbedingt Geld überweisen muss, sollte in jedem Fall darauf achten, dass in der Adressleiste des Browsers "https://" statt "http://" vor der eigentlichen Adresse stehen. Ein Schloss-Symbol weist Nutzer dann darauf hin, dass die Daten verschlüsselt und damit sicher auf die Reise durchs Netz gehen.