Der Zeitpunkt für den Launch der Beta-Version hätte angesichts täglich neuer Abhörskandale nicht besser sein können. Seit Dienstag gibt es die neue App Chriffry. Der Name ist Programm: Mit dieser App können Nutzer vertraulich und sicher telefonieren, Nachrichten, Bilder oder Videos verschicken. Im Hintergrund der App arbeitet modernste Verschlüsselungstechnologie. Die Daten werden mit 256-Bit AES im GCM-Modus verschlüsselt, sie sind dank Signaturen (512-Bit ECDSA) fälschungssicher, so die Entwickler. Sender und Empfänger werden mittels Chiffry-Zertifikaten identifiziert, der Schlüsseltausch erfolgt auf Basis moderner ellipischer Kurven-Kryptografie. Ein Anzapfen der Kommunikation oder Auslesen von Daten sei nicht möglich, beteuern die Chriffry-Entwickler.
Mit Chiffry kann man alles tun, was auch mit dem beliebten Messenger WhatsApp geht – nur eben nicht schnüffeln oder abhören. Und der Hersteller dieser App ist nicht etwa ein US-Unternehmen. Hinter Chriffry steckt die Digittrade GmbH – ein junges, 2005 gegründetes Unternehmen aus Teutschenthal bei Halle. Mit IT-Sicherheit kennen sich die Ostdeutschen bestens aus: Die Firma hat sich mit ihren hardwareverschlüsselten externen Datenträgern ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet. Digittrade sei europaweit das einzige Unternehmen, das staatlich zertifizierte Lösungen für die Speicherung personenbezogener und sensibler Daten auf mobilen Speichermedien anbietet, wirbt der Sicherheitshersteller für sich. Billig sind die Festplatten freilich nicht, dafür ist die App Chiffry für Android kostenlos, die es als Beta vorerst nur auf der Webseite des Herstellers gibt (get.chiffry.de). In Kürze soll es auch eine Version für iPhone geben. Offiziell vorstellen wird Chiffry seine App in fünf Wochen auf der Messe Cebit in Hannover.
Bildquelle: Chriffry
