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Neugierige Schnüffel-Apps

Viele Android-Apps lesen unbemerkt Telefonnummern oder E-Mail-Adressen aus den Smartphone-Speichern aus. Die Daten werden illegal an die Werbewirtschaft verkauft.

Mit dem Datenschutz nehmen es viele App-Anbieter nicht so genau. Das IT-Sicherheitsunternehmen Bitdefender hat 130.000 kostenlose Android-Apps untersucht und erschreckende Ergebnisse festgestellt. Fast 13 Prozent der kleinen Programme leiten Telefonnummern weiter, die im Kontaktverzeichnis des Smartphones gespeichert sind. Rund zwölf Prozent lesen ortbezogene Daten aus und geben diese an Dritte weiter, nahezu acht Prozent der Apps tun dies mit persönlichen E-Mail-Adressen. All diesen Schnüffel-Apps ist eines gemeinsam: Sie verrichten ihr Werk ohne ausdrückliche Genehmigung und ohne Wissen eines Nutzers. So haben zum Beispiel ältere Versionen der Spiele-Apps Texas Poker von KamaGames und Paradise Island von Game Insight International Telefonnummern der Nutzer zu Drittanbietern übertragen. Die auch auf dem deutschen Markt beliebte Gaming-App Gun Strike 3D sowie die App Forbes eReader bergen aktuell beispielsweise hohe Risiken für die eigene Privatsphäre. Die Apps greifen unter anderem auf Telefonnummer und E-Mail-Adresse zu und geben diese direkt weiter an große Werbevermarkter wie AirPush. Die App Gun Strike 3D lädt sogar die UDID der Nutzer hoch. Insgesamt greifen rund sechs Prozent aller analysierten Apps auf die Browser-Historie und vier Prozent sogar auf Fotos zu.

Das Fazit von Bitdefender fällt ernüchternd aus: Die Grenze zwischen Schadprogrammen und aggressiver Werbung verschwimmt immer mehr, sagt Catalin Cosoi. Der Sicherheitsexperte sieht zwar, dass viele Nutzer in Puncto Datenschutz sensibilisiert seien. Doch die Gefahr, dass gesammelte Daten für bösartige Zwecke eingesetzt würden, sei größer als sich viele vorstellen können. Zum Schutz vor solchen Anwendungen sollten Android-Nutzer seiner Meinung nach extrem vorsichtig bei der Installation von Apps sein und immer überprüfen, welche Genehmigungen sie erfordern und ob sie diese wirklich benötigen.

Bildquelle: Google Play (Screenshot)

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