Die erste Datenrettung der Welt fand 1987 in den Labors des Spezialisten für Datenwiederherstellung, Kroll Ontrack, statt. Heute bearbeitet das Unternehmen mehr als 50.000 solcher Fälle. Ein Fünftel der eingeschickten Geräte ist mittlerweile Apple-Hardware. Tendenz steigend. Die Liebe zu iPhones und iPads ist dabei offenbart so grenzenlos, dass sich Besitzer selbst auf dem stillen Örtchen nicht von den Apfel-Statussymbolen trennen können. Mit fatalen Folgen, wie der Datenretter jetzt aus seiner Reparatur-Statistik ermittelt hat.
Bei den iPhones lag die Ursache einer Datenrettung meist in einem unfreiwilligen Wasserkontakt: 60 Prozent der Smartphones wiesen einen Wasserschaden auf, der sehr häufig auf der Toilette entstand. 25 Prozent hatten Displayschäden durch Stürze, die so schwerwiegend waren, dass nur noch Datenrettungsprofis auf den Inhalt der Geräte zugreifen können. Bei 15 Prozent der Geräte hatte das „Einfrieren“ nach einem Update oder Upgrade den kompletten Ausfall des Mobiltelefons zur Folge. Egal welche Ursache, in circa 80 Prozent der Fälle konnten die Experten von Kroll Ontrack die gewünschten Daten wiederherstellen, heißt es.
Bei einem Großteil der iPads war ein Sturz die Ursache für ausgefallene Displays und defekte Elektronik. Bei den Apple-Festplatten ist der Grund für einen Datenverlust – genau wie bei anderen Festplatten – zu rund 50 Prozent ein Ausfall durch einen Headcrash und zu 50 Prozent unabsichtliches Löschen. Die Headcrashs wurden meist durch unabsichtliches Fallenlassen verursacht. Bei den SSDs, die speziell für Apple gefertigt wurden, war die größte Schwachstelle defekte Speicherbausteine. Darauf gespeicherte Daten können vom Controller nicht mehr richtig erkannt werden.
Werden Geräte zur Datenrettung bei Kroll Ontrack eingeschickt, behalten sie übrigens ihre Garantie. Apple hat mit dem Unternehmen eine spezielle Vereinbarung geschlossen, der zufolge Kroll Ontrack autorisiert ist, die Geräte bei einer Datenrettung zu entsiegeln, ohne dass ein etwaiger Garantieanspruch verloren geht.