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Schuldenfalle Handy

Es sind vor allem junge Menschen zwischen 20 und 35 Jahren, die die Schuldnerberatungen aufsuchen. Der Grund: Der Wunsch nach einem über 900 Euro teuren Top-Smartphone ist so groß, dass sie die Tücken eines langlaufenden Handyvertrags ausblenden. Nun will der Gesetzgeber einschreiten.

Nach wie vor entscheiden sich Handykunden mehrheitlich für einen Zweijahresvertrag mit Smartphone. Die Gerätekosten werden über höhere monatliche Grundgebühren abbezahlt und erscheinen abgesehen von einer üblichen einmaligen Zuzahlung nicht separat auf der Rechnung. Die Telekommunikationsbranche möchte an dieser Form der Gerätefinanzierung festhalten. Der Gesetzgeber nicht. Im geplante "Gesetz für faire Verbraucherverträge" ist unter anderem eine Begrenzung solcher Verträge auf 12 Monate vorgesehen. Damit würden sich die monatlichen Handy- und Tarifkosten verdoppeln und, so hofft der Gesetzgeber, vor allem jungen Leuten vor Augen führen, wie teuer die Raten für Handy und Tarif eigentlich sind.

Handeln tut Not. Denn ein Drittel der jungen Menschen, die zur Schuldenberatung kommen, haben Handyschulden, stellt Caritas-Beraterin Inge Mette fest. Der Erwerb eines Smartphones sei oft ein so dringender Wunsch, dass die Finanzierung völlig ausgeblendet werde, sagt sie. "Der Tarif ist lediglich ein Vehikel, dessen Konditionen kaum eine Rolle spielen." Gerade diese Altersgruppe bevorzugt das stets neue Smartphone-Topmodell, das im Schnitt deutlich mehr als 900 Euro kostet. Dafür werden lange Vertragslaufzeiten in Kauf genommen.

In den vergangenen fünf Jahren sind Verbraucherschulden bei Telekommunikationsunternehmen um gut 41 Prozent gestiegen: 2015 lag die durchschnittliche Schuldenhöhe laut Statistischem Bundesamt bei 811 Euro. 2019 betrug sie bereits 1.144 Euro. Im selben Zeitraum stieg der durchschnittliche Preis eines in Deutschland verkauften Smartphones von 395 Euro auf 519 Euro. Die höchsten Telko-Schulden haben Verbraucher zwischen 20 und 35 Jahren.

Über einen Mobilfunkvertrag finanzierte Smartphones produzieren sogar dann Kosten, wenn sie bezahlt sind: Diese Kostenfalle entsteht nach Ablauf von zwei Jahren, falls ein so genannter Bundle-Vertrag mit finanziertem Smartphone unverändert weiterläuft. Denn die monatliche Grundgebühr wird nach 24 Monaten nicht reduziert, obwohl das Gerät dann abbezahlt ist. Meist zahlen Nutzer dann bis zu 20 Euro im Monat mehr – ohne eine Gegenleistung zu bekommen.

Bildquelle: Check24.de

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