Wer einen Neuwagen kauft, sollte auf Keyless Go-Systeme besser verzichten. Denn wie die Zeitschrift Auto Bild berichtet, lassen sich solche Funk-Schließanlagen in modernen Autos kindeleicht knacken. Kriminelle fangen mit so genannten Reichweitenverlängerern die Funksignale zwischen Auto und Schlüssel ab, die im Normalfall nur wenige Meter weit reichen und verstärken diese. "So kann der Autobesitzer 100 Meter entfernt im Café sitzen oder zu Hause im Bett liegen, während sein Auto gerade geräuschlos geöffnet wird", warnt der Bericht.
Auto Bild testete zehn Modelle diverser Marken mit Keyless Go-Ausstattung. Mit dabei: Fahrzeuge von BMW, Mercedes, Renault, Volvo, Mazda und VW. Zum Einsatz kam ein Funkreichweitenverlängerer, den sonst Geheimdienste nutzen. Dieser befindet sich in zwei Taschen. Eine Tasche wird nahe dem Schlüssel platziert und verlängert das Signal, die zweite steht neben dem Auto und fängt das Signal auf. Bei fast allen Modellen ergibt sich dasselbe Bild: Nach ein paar Sekunden öffnen sich Autotüren, Motoren starten. Nur das Mercedes C 300 Coupé bleibt standhaft, da der Startknopf mitsamt Empfänger abnehmbar ist und der Wagen zudem auf einer eher seltenen Frequenz sendet und empfängt. Außerdem ist das Modell nur mit Keyless-Start ausgerüstet, die Tür öffnet sich per Knopfdruck auf den Schlüssel. Besorgniserregend: Es muss kein Reichweitenverstärker für 35.000 Euro sein. Die Geräte lassen sich mit etwas Know-how für weniger als 100 Euro nachbauen, berichtet Auto Bild. Und wie reagiert die Automobilindustrie auf den Sicherheitsmangel? Gar nicht. Man wolle diese Sicherheitslücke in naher Zukunft nicht schließen, schreibt das Auto-Magazin.
Wer bereits ein Auto mit Keyless-Start besitzt, kann zu recht simplen Schutzmechanismen greifen, die recht skurril sind. "Legt man den Autoschlüssel in eine Keksdose aus Metall, in den Kühlschrank oder umwickelt man ihn mit Alufolie, kann das Signal nicht abgefangen werden", rät Auto Bild.