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Browser-Krieg: Microsoft behindert Wettbewerb

Google Chrom, Mozilla Firefox, Internet Explorer: Diese Rangfolge der meist verwendeten Browser will Microsoft nicht akzeptieren und kämpft mit unsauberen Mitteln. Dafür riskiert Microsoft erneut eine Millionen-Strafe.

Browser öffnen das Tor zum Internet und sie schlagen dem Nutzer vor, welche Suchmaschine er verwenden soll, was für Werbeeinblendungen er zu sehen bekommt, und nicht zuletzt speichert der Anbieter eines Internetbrowsers wertvolle Informationen über den Nutzer selbst. Es geht um einen Milliarden schweren Werbemarkt im Internet und darum, einen Internetnutzer über einen Webbrowser an das eigene Angebot - Suchmaschine, Mail-Dienst, Cloud-Speicher oder sonstige Services - zu binden. Mit seiner fast monopolistischen Beherrschung des Marktes für Betriebssysteme auf privaten PCs hat sich Microsoft auch den Browsermarkt erobert. Der mit Windows vorinstallierte Internet Explorer wird den Nutzern von Microsoft immer noch gerne empfohlen, der Hinweis auf alternative Browser dagegen wird gerne einmal "vergessen".

Die EU hat diese Behinderung des Wettbewerbs mehrfach kritisiert und Microsoft deswegen auch schon kräftig zur Kasse gebeten. 1,6 Milliarden Euro Strafzahlungen hatte der Softwareriese bisher schon an die EU wegen Verstoßes gegen das Wettbewerbsrecht überwiesen. Gefruchtet hat diese Rekordstrafe offenbar nicht. Geld allein schafft den Missstand nämlich nicht ab, wie der neue Streit zwischen der EU und Microsoft zeigt.

Die EU wirft dem Softwarekonzern Microsoft nach wie vor massive Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht vor und will noch vor Ostern erneut eine hohe Geldstrafe gegen Microsoft verhängen. Das ursprünglich im Jahr 2009 gegen Zahlung einer Rekordstrafe eingestellte Wettbewerbsverfahren werde neu aufgerollt, teilten die EU-Kartellwächter mit. Nach Ansicht der EU-Wettbewerbshüter nutzt der Konzern seine dominante Macht bei PC-Betriebssystemen unverändert dazu, seinen eigenen Internetbrowser Internet Explorer bei der Installation von Windows als Standard durchzusetzen. Die Browser der Konkurrenz würden als deaktiviert voreingestellt. Ein Viertel der EU-Nutzer verwenden beim Surfen im Internet den Internet Explorer. Damit liegt Microsoft nach Google Chrom mit 35 Prozent und Firefox von Mozilla mit 29 Prozent immerhin noch an dritter Stelle. Laut EU habe Microsoft mit Herausgabe des Service Pack 1 für Windows 7 im Jahr 2011 die Browser-Alternativen deaktiviert und Nutzer so auch nicht über die Auswahl anderer Browser von Wettbewerbern informiert. Die EU-Behörde sieht darin ein Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht und gegen frühere Vereinbarungen mit Microsoft. Der Softwareriese dagegen sprach im konkreten Fall von einem „Versehen“ und gab eine technische Panne als Grund dafür an, die Angebote des Wettbewerbs nicht hinreichend berücksichtigt zu haben.

Bildquelle: TommyS / Pixelio.de

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