Mittlerweile sind sie richtige Exoten, die wenigen Smartphones mit der vom Windows-PC bekannten Kacheloptik. Microsoft hatte den Trend zu mobilen Handys völlig verschlafen und wollte dann 2013 mit dem Kauf des damals schon abgehängten einstigen Handyriesen Nokia eine Aufholjagt starten. Kurzerhand übernahm Microsoft die kränkelnden Finnen, stampfte deren Betriebssystem Symbian ein und hechelte mit Windows 10 Mobile dem Markt für Smartphones hinterher. Doch der war schon damals längst verteilt: Apples iOS und Googles Android waren nicht zu bremsen.
Microsoft hatte mit seinem mobilen Betriebssystem nie eine Chance. Man kam zu spät, vor allem die fehlende Bereitschaft der App-Anbieter, ihre Programme neben iOS und Android auch für eine dritte Plattform, nämlich Windows 10 Mobile, zu entwickeln, sorgte dafür, dass die Anzahl der Aps im Microsoft Store überschaubar blieb. Kaum Apps, kein Anreiz, Windows 10 Mobile-Smartphones zu kaufen.
Für die wenigen Windows-Smartphones hält Microsoft immerhin noch Support bereit. Die nächste neue Version 1703 für einige Geräte wird kommenden Juni noch ausgerollt, aber für Smartphones wie Lumia 640 und Lumia 640 XL endet dann auch schon der Support am 11. Juni 2019. Am 10. Dezember 2019 wird noch ein letzter Bugfix offene Tore im Betriebssystem schließt. Danach ist Schluss. Wer dann noch Smartphones mit Windows 10 Mobile-Betriebssystem nutzt, handelt wie bei einem Windows XP-Rechner fahrlässig. Ohne Support funktionieren die Computer zwar weiterhin, aber auftauchende Sicherheitslücken werden dann von Microsoft nicht mehr geschlossen.