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Microsofts strenge Moralvorstellungen in der Cloud

Nutzer der Microsoft-Cloud müssen sich einem strengen Verhaltenscodex unterwerfen. Wer beispielsweise Nacktbilder in die Cloud lädt, riskiert eine Sperrung seines Accounts. Nutzer des Microsoft-Speichers SkyDrive müssen befürchten, dass ihre Inhalte kontrolliert und der Zugriff darauf gesperrt wird, wenn Bilddateien mit den Moralvorstellungen des US-amerikanischen Unternehmens nicht im Einklang sind. Für seine digitalen Produkte hat Microsoft nämlich einen Verhaltenscodex erstellt, der es einem Cloud-Nutzer untersagt, pornografische, rassistische oder gewaltverherrlichende Inhalte in die Microsoft-Wolke zu stellen. Soweit so gut. Doch auch natürliche Nacktbilder von Menschen fallen unter die Restriktion. Selbst erotische Manga-Comics sind in der Microsoft-Wolke tabu.

Aufsehen erregte vor zwei Jahren der Fall eines Profifotografen. Er hatte ein Aktfoto auf sein privates Konto in die Microsoft-Cloud geladen, was zur Sperrung seines Accounts führte. Der Fotograf folgerte daraus, dass Microsoft die Inhalte seiner Kunden auf Verstöße gegen den Verhaltenscodex überwachen müsse. Besonders ärgerlich: Da der Microsoft-Speicher SkyDrive ein Teil der unter Windows Live angebotenen Services wie Hotmail oder Messenger ist, für die gemeinsame Zugangsdaten gelten, können bei einer Sperrung des Accounts auch diese Funktionen nicht mehr genutzt werden.

Von offizieller Seite hört man zu diesem Punkt nichts. Microsoft hüllt sich in Schweigen. Nur so viel wollte ein Sprecher sagen: Als Plattform-Betreiber der Cloud müsse Microsoft handeln, wenn Nutzer anstößige Dateien frei zugänglich machen. Schließlich spreche SkyDrive eine breite Zielgruppe ab 13 Jahren an. Ob auch nicht öffentlich zugängliche Dateien kontrolliert würden, dazu konnte oder wollte der Firmensprecher keine Auskunft geben.

Bildquelle: Ralph-Thomas Kühnle / Pixelio.de

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