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Fake-Shop: Gier schlägt Verstand

Fake-Shop: Gier schlägt Verstand


Rund 2.000 gefälschte Webshops gibt es aktuell im Internet. Es gibt leicht erkennbare Fake-Shop und solche, die erst einmal Vertrauen aufbauen. Wie man auch den gut gemachten Betrug erkennt? Ganz einfach: Nicht zu gierig auf den Preis reinfallen.

"Der große Betrug", titelt die Zeitschrift "Internet World Business" in ihrer aktuellen Ausgabe (7.Mai 2018) und schreibt, dass derzeit rund 2.000 Fake-Shops im Internet auf unbedarfte Käufer von Markenartikel lauern. Sportschuhe von Adidas, Luxusuhren wie Rolex, eine Handtasche von Coccinelle für 76 statt 250 Euro und natürlich Elektronik und Computer bieten Betrüger an.

Nicht zu billig, um keinen sofortigen Verdacht aufkommen zu lassen. Aber 20, 30 oder gar 50 Prozent billiger als originale Neuware lockt schon viele Käufer an. Es ist schon erstaunlich, wie selbst schlecht gemachte Fake-Shops "Luft" verkaufen können. Gut, wenn man wenigstens auf einige Fallen achtet, die als Warnung helfen, schwarze Schafe zu identifizieren.

Leichter zu erkennen sind Betrüger-Shopseiten, die etwas plump vorgehen:
Sie verwenden oft frei gewordene Domains, die nicht auf einen Shop hindeuten. Internet World zitiert zum Beispiel familienzentrum-eching.de, wo Schuhe und Textilien weit unter Preis verkauft werden. Kennzeichen für eine unseriöse Shop-Webseite: Es fehlt ein Impressum, die Angaben in den Rubriken "Preise und Versand" und "Datenschutzerklärung" sind auf Englisch. Ein klarer Verstoß gegen gültiges Recht.

Bei Domains, die so gar nicht zum Geschäftszweck eines Händlers gehören, sollte man lieber nichts einkaufen. 80 Prozent aller in Deutschland verwendeten Fake-Shops haben zuvor Privatpersonen, Institutionen oder Unternehmen gehört und sind nach dem Auslaufen beim Registrar frei geworden. Mit speziellen Tools finden Betrüger solche frei gewordenen Domains recht leicht und melden sie für ihre Zwecke erneut an.

Offizielle Zahlen, wie hoch der Betrug mit Fake-Shops ist, gibt es keine. Experten vermuten einen jährlichen Schaden in Höhe von 50 Millionen Euro. Die Dunkelziffer dürfte sehr hoch sein. Auch Online-Marktplätze wie Ebay oder Amazon, obwohl sie ihre Händler kontrollieren, sind kein Garant dafür, dass dort alle Händler seriös verkaufen. Vor allem Fälschungen machen den großen Portalen schwer zu schaffen.

Raffiniertere Betrüger gehen bei Online-Marktplätzen oft so vor, dass sie zunächst unauffällig mit niedrigpreisigen Angeboten tatsächliche Käufe generieren. Das führt zu positiven Bewertungen, der günstige Preis spült die Shop zudem in den Suchergebnissen nach oben. Ist ein solcher Trust erst einmal aufgebaut, schlagen die Betrüger zu. Dann werden hochpreisige Waren vermeintlich zum Schnäppchenpreis verkauft, nach ein paar Hundert Kunden verschwindet der Fake-Shop wie vom Erdboden verschluckt, berichtet Internet World.

Die Zeitschrift nennt fünf Kriterien, die einen Fake-Shop-Alarm auslösen:
1. Auffällige URL, die nicht auf einen Shop hinweist oder eine bekannte .de-Adresse durch eine .de.co-Domain verfälscht.
2. Bezahlverfahren wie etwa Vorauskasse und Verzicht auf Schutzmechanismen wie Verified by Visa oder Paypal.
3. Extrem niedrige Preise, deutlich unter Marktniveau.
4. Gütesiegel, die frei erfunden sind. Das Gütesiegel wie beispielsweise eKomi sollte immer zur Seite der Zertifizierungsstelle führen.
5. ABG und Impressum. Wenn beides fehlt, nur in Englisch vorliegt oder in schlechtem Deutsch verfasst wird, dann heißt es: Nichts in diesem Shop bestellen!



Bildquelle: Marc Boberach / Pixelio.de

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