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Internetkriminelle verschicken Rechnung per Post

Internetkriminelle verschicken Rechnung per Post

Phishing und Skimming werden jedem Hacker auf die Dauer langweilig. Warum mal nicht wieder die gute alte Post bemühen, um die Leute ganz klassisch zu betrügen.

Nachdem IT-Security-Software mittlerweile viele betrügerische Mails als Spam identifiziert und herausfiltert, haben Cyberkriminelle eine alte Methode neu entdeckt, um Firmen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Nicht mehr per Mail, sondern mit der Post verschicken derzeit Unbekannte Rechnungen über angebliche Online-Verbreitung von Unternehmensmeldungen. Im aktuellen Betrugsversuch nutzen die Täter frei zugänglichen Informationen großer Online-Presseportale. Dabei erfassen sie Adressen und Ansprechpartner von Firmen und beziehen sich in ihrem Schreiben auf Pressemitteilungen, die die betroffenen Firmen tatsächlich verbreitet haben. Die eingeforderte Summe beträgt entweder 580 Euro oder 1890 Euro. Was die Täter jedoch nicht berücksichtigt haben: Auch dem Bochumer IT-Security-Hersteller G Data flatterte eine solche Rechnung ins Haus. Das Unternehmen, das sich auch mit den "analogen" Methoden der Cyberkriminellen besten auskennt, hat den Vorgang öffentlich gemacht und warnt vor einer betrügerischen "groß angelegten Versandaktion".

G Data zufolge gehen die Betrüger sehr professionell vor. Der Aufbau des personalisierten Anschreibens erwecke den Eindruck eines seriösen Vorgangs. Das zweifarbige Geschäftspapier sei in sehr guter Qualität gedruckt. Bei der Farbwahl hätten die Versender die Grautöne so gewählt, das bei einer digitalen Erfassung und Weiterverarbeitung im Unternehmen der Text "Press Release Reminder/ Offer: 1022" kaum noch zu lesen sei, berichtet G Data. Ferner finden sich auf der Rückseite sogar AGB. Lediglich in diesem Kleingedruckten stehe der Hinweis, dass es sich um ein Angebot handele. Auf der G Data vorliegenden Rechnung wird "Silence Media Network" aus Großbritannien als Absender genannt. Das angebliche Unternehmen gibt als Rechtform Ltd. an, mit Gerichtsstand auf Zypern. Der Zahlungstransfer erfolgt mittels Payment Provider aus den Niederlanden.

Der aktuelle Fall  ist deshalb so ungewöhnlich, weil beim Postversand solcher Serienbriefe hohe Kosten entstehen und Kriminelle solche "Investitionen" eher scheuen. Doch anscheinend rechnet sich diese Betrugsmasche. "Die Kampagne könnte sehr erfolgreich sein, da sie in einem Bereich ansetzt, wo man nicht mit Betrugsversuchen rechnet", sagt Ralf Benzmüller, Leiter der G Data SecurityLabs und Experte für Internetkriminalität.

Bildquelle: Petra Bork / Pixelio.de

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