Zum Betrug gehören immer zwei: ein skrupelloser Täter und ein ahnungsloses, manche würden sagen: naives Opfer. Der Fall einer 23-Jährigen aus Süddeutschland zeigt, warum Computerbetrüger leider immer wieder leichtes Spiel haben.
Hinterher ist man immer schlauer. Das gilt für den sehr raffinierten, lange vorbereiteten CEO-Betrug (siehe Bericht im Handelsblatt), bei dem eine den Chef perfekt imitierende Stimme in der Buchhaltung einer Firma anruft und eine dringende Überweisung einer hohen Summe beauftragt. Millionen haben Betrüger so schon erbeutet.
Und das gilt auch für jährlich Tausende erfolgreiche Betrügereien, wie beim nachfolgen Fall, bei dem man sich fragen kann: Ist das Opfer angesichts eines so plumpen Vorgehens der Betrügern nicht selber schuld? Nun, eine Straftat bleibt eine Straftat und muss verfolgt werden, auch wenn das Opfer es dem Täter sehr leicht gemacht hat.
Das Polizeipräsidium Konstanz berichtet von einer 23-Jährigen, die im Internet auf einen Instagram-Account aufmerksam wurde, dessen Betreiber ihr für die Überweisung von 1.000 Euro über eine Bitcoin-Seite innerhalb von 20 Tagen die zehnfache Rendite der investierten Summe versprach. Die junge Frau ließ sich darauf ein und überwies die geforderte Summe auf eine im Ausland existente Bankverbindung.
Für den Zugriff auf die versprochenen Bitcoins im Gegenwert von etwa 10.000 Euro wurden ihr in den folgenden Wochen weitere Überweisungen ins Ausland abverlangt. Zuletzt hatte sie in der Erwartung der unsicheren Rendite in Höhe von 10.000 Euro bereits insgesamt 11.000 Euro auf ausländische Konten überwiesen. Als ihre Skepsis größer wurde, wandte sich die Frau über das Internet an den Support der Bitcoin-Seite. Dort versprach man ihr zu helfen, vorab verlangte man aber von ihr die Überweisung von 1.000 Euro auf ein in den USA registriertes Konto. Die 23-Jährige zahlte, Hilfe erhielt sie keine.
Stattdessen ist die Zahlungswillige nun das Ziel von Spam-Mails und mit ihren Personendaten auf mehreren Seiten des Krypto-Marktes registriert. Unaufgefordert erhielt sie weitere Hilfsangebote, auf die sie sich in der Hoffnung auf wirkliche Hilfe noch einmal einließ.
Erst als die vermeintlichen Helfer sich mit der Unterstützung des Opfers Zugang auf deren Smartphone verschafft hatten und sie zu einem Login auf ihr Paypal-Konto aufforderten, zog die Geschädigte die Reißleine und offenbarte sich einer Freundin. Die Freundin gab der Geschädigten den bisher besten Tipp: Zur Polizei gehen und Strafanzeige zu erstatten.
Das Geld aber ist, wie in vielen ähnlichen Fällen auch, verloren. Die oft im Ausland agierenden Täter können meist nicht ermittelt werden. Die Ermittlungen wegen Computerbetrug werden nach einigen Monaten eingestellt.
Der Polizei bleibt nichts anderes übrig als zu warnen, wie auch hier wieder: "Das Vertrauen in über das Internet übermittelte Angebote scheint in Einzelfällen grenzenlos zu sein. Meldungen über Vermögensschäden durch Täuschungshandlungen, die über das Internet inszeniert werden, sind fast täglicher Inhalt der Pressemeldungen und der Prävention des Polizeipräsidiums Konstanz." Und auf die Webseite www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/ hinzuweisen.
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Bildquelle: Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland
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