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Pizza-Portale versprechen 100.000 Euro Belohnung

Mafia oder durchgeknallte Hacker? Zwei Pizza-Portale setzen eine hohe Belohnung aus, weil Unbekannte ihre Server regelmäßig lahm legen.

Im Kampf gegen unsichtbare Feinde haben sich die beiden Wettbewerber Pizza.de und Lieferando.de zu einer Art Schicksalsgemeinschaft verbündet. Beide Anbieter werden seit vergangenem Jahr ins Visier unbekannter Hacker genommen. Mit gezielten DoS-Attacken (DoS: Denial of Service / Verweigerung des Dienstes) legen Kriminelle regelmäßig die Server dieser und anderer Internet-Unternehmen lahm. Den Geschäftsführern von Pizza.de und Lieferando.de ist jetzt der Kragen geplatzt. Nachdem Anzeigen bei der Berliner Polizei bislang zu keinem Ergebnis geführt haben, wollen die betroffenen Manager die Ermittlungen beschleunigen, und zwar mit der Auslobung einer hohen Fangprämie. Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, lassen sich die Firmen 100.000 Euro kosten. Details zur Abwicklung der Belohnung sind noch unklar, die Aktion sei auch nicht mit der Berliner Polizei abgesprochen, berichtet das Nachrichtenportal Heise.

In welche Richtung die Polizei ermitteln soll, ist noch völlig offen. Ein Verdacht gegen den Wettbewerber Lieferheld.de erwies sich als haltlos, nachdem Ermittlungsbeamte bei einer Hausdurchsuchung keine belastenden Beweise gefunden hatten. Die große Professionalität, mit der die Täter die Portale der Unternehmen ausschalten, deutet vielmehr auf das organisierte Verbrechen hin.

Das lukrative Geschäftsfeld der Schutzgelderpressung haben mafiöse Kreise längst schon auf die digitale Welt ausgeweitet. Andererseits sind bei Pizza.de und Lieferando.de nach eigenen Angaben bislang keine Forderungen nach Schutzgeldern eingegangen, was nach einem Jahr der permanenten Hackerangriffe eher gegen gewerbsmäßige Cyberkriminelle spricht. Nachdem diese Kreise ihre Muskeln haben spielen lassen, kommen sie in der Regel sehr schnell zur Sache.

Es ist also nicht ausgeschlossen, dass hinter den Attacken Hacker stehen, denen es nicht um Geld sondern Anerkennung ihrer technischen Kompetenz geht. Trifft diese Vermutung zu, könnte sich das Aussetzen der hohen Belohnung am Ende auszahlen. Denn IT-Sicherheitsexperten kennen das Phänomen, dass solche begabten Programmierer irgendwann das Bedürfnis verspüren, ihr Genie zu offenbaren und sich mit ihrer "Kunst" zu brüsten.

Die finanziellen Folgen ihrer Angriffe können solche Hacker übrigens ganz hervorragend tragen. Dann nämlich, wenn sie vom Nerd zum seriösen Programmierer konvertierten und einen hochbezahlten Job bei einem IT-Sicherheitsunternehmen antreten.

Bildquelle: Lieferando

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