Deutschlands Spitzenplatz in Europa führt der ITK-Verband Bitkom darauf zurück, dass Netzbetreiber bereits Ende 2010 mit dem Aufbau und der Vermarktung der UMTS-Nachfolgetechnologie starteten und somit einen Vorsprung vor anderen Ländern haben.
Der Ausbau des LTE-Netzes, der nach dem Willen der Bundesregierung vor allem dünn besiedelte Gebiete an das schnelle Internet anschließen soll, schreitet voran. Allerdings könnte die Erschließung schneller vorangehen, wenn die Bundesnetzagentur die vorliegenden Anträge der Netzbetreiber zügiger bearbeiten würde. Derzeit gibt es Verzögerungen bei der Genehmigung von Anträgen für die Aufrüstung bestehender Mobilfunkstationen auf den LTE-Standard, was zu einer Verzögerung der flächendeckenden Einführung von LTE führt, kritisiert der Bitkom. Aber auch Endgeräte, die den neuen Standard LTE verarbeiten können, werden von den Herstellern erst allmählich in den Handel eingeführt. Apples neues iPad 3 beispielsweise hat zwar eine LTE-Komponente, ist aber nicht kompatibel zur in Deutschland festgelegten LTE-Funkfrequenz.
Bis 2015 werden Investitionen in Höhe von acht bis zehn Milliarden Euro in den LTE-Ausbau fließen. Derzeit wird LTE vor allem als Internetzugang von Privathaushalten und Geschäftskunden in jenen Regionen genutzt, in denen kein Festnetz-Breitband verfügbar ist. Der LTE-Standard und Nachfolger von UMTS ermöglicht in erster Version Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 75 Megabit pro Sekunde. Die derzeit in der Praxis meistgenutzte Bandbreite liegt zwischen fünf und 20 Megabit pro Sekunde. Mit der anstehenden Weiterentwicklung des Standards zu LTE-Advanced werden später zehn bis 60 Megabit pro Sekunde im Praxisbetrieb erreicht.