Nach Berichten über horrend hohen Telefonrechnungen durch Hackerangriffe auf Fritzboxen hat Hersteller AVM in den letzten Tagen fieberhaft nach der Schwachstelle in den Routern gesucht und ist fündig geworden. Die Berliner haben ein Angriffsmuster ausfindig machen können und sofort Abwehrmaßnahmen eingeleitet. Noch am vergangenen Samstag wurden alle Nutzer einer Fritzbox – immerhin fast die Hälfte aller bundesdeutschen Haushalte surft mit Routern der Firma AVM – per Mail verständigt und aufgefordert, dringend das Firmware-Update zu installieren. Für Ungeübte gibt es hierzu ein Youtube-Video von AVM.
Die Hacker konnten offenbar über den Port 443 die Kontrolle über die Fritzbox übernehmen und teure Mehrwertdienste wählen. Internetnutzer, die in kurzer Zeit Gespräche über mehrere Tausend Euro auf ihrer Telefonrechnung hatten, brachten die schwere Sicherheitspanne ans Tageslicht. Medienberichten zufolge könnten derzeit um die 500 Nutzer geschädigt worden sein.
Wer das nun vorliegende Update installiert, könne laut AVM über das Internet wieder gefahrlos auf die Fritzbox zugreifen und die Dienste von MyFritz sicher nützen. Allerdings schließt AVM nicht aus, dass Hacker alle in der Fritzbox hinterlegten Zugangsdaten zu E-Mail-Konten ausgespäht haben könnten. AVM rät Fritzbox-Nutzern, die ihre Router zuvor im Fernzugriff verwendet haben, alle E-Mail-Passwörter und auch die Zugangscodes zur Fritzbox zu ändern. Dies gilt für den Push-Dienst als auch für frei nutzbare VoIP-Anbieter wie Sipgate.