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Industriespionage über das Internet blüht

Kundenlisten, Patentanmeldungen oder Forschungsberichte sind begehrte Daten, die in jedem Rechenzentrum oder auf Firmen-PCs angelegt sind. Das Ausspähen solcher Daten hat Hochkonjunktur.

Privatpersonen, aber auch zunehmend kleinere und mittlere Firmen in Deutschland sind immer häufiger Opfer von Internetangriffen, die auf den Diebstahl geistigen Eigentums abzielen. Der Straftatbestand Ausspähen und Abfangen von Daten ist mit einem Plus von 32 Prozent kräftig gewachsen, während die Anzahl der Straftaten insgesamt in Deutschland mit ungefähr sechs Millionen im Jahr relativ gleich geblieben ist. Das ergab eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach, das im Auftrag des IT-Dienstleisters T-Systems einen Sicherheitsbericht erstellt hatte.

Datenspione gehen dabei sehr gezielt vor. Sie interessierten sich vor allem für das Know-how im Maschinenbau und anderer innovativer Schlüsseltechnologien, wie beispielsweise Optoelektronik oder Nanotechnologie. Sie suchen nach Kundenlisten oder Dateien aus den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen, schreibt die Corporate Trust Business Risk & Crisis Management GmbH in München. Interessant sind dabei auch die Erfahrungsberichte des Verfassungsschutzes: "Bei der Hälfte der entdeckten Fälle sind die Täter in den eigenen Reihen des betroffenen Unternehmens zu suchen." Dabei handelt es sich oft um langjährige Mitarbeiter, die von einem Konkurrenzunternehmen oder direkt vom Nachrichtendienst angeworben wurden. Der Verfassungsschutz rät deshalb den Unternehmen ihr Personal im Umgang mit Daten zu sensibilisieren und ihre Mitarbeiter besser zu schulen.

Datenspione nutzen bei ihren Angriffen vor allem Schwachstellen im Zugangsmanagement zu den Systemen aus, wie eine aktuelle Umfrage des ITK-Branchenverbands Bitkom zeigt. "Der Diebstahl digitaler Identitäten entwickelt sich zu einem Massenphänomen, das immer größere Schäden anrichtet", sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Bei der Bekämpfung der Computerkriminalität müssten Wirtschaft und Staat ihre Zusammenarbeit verstärken. Auch das BKA schlägt Alarm. "Die Intensität der kriminellen Aktivitäten im Bereich Cybercrime und damit das für jeden Internetnutzer bestehende Gefährdungspotenzial hat weiter zugenommen", sagte BKA-Präsident Jörg Ziercke. "Diese Entwicklung lässt sich an der gestiegenen Professionalität der eingesetzten Schadsoftware ablesen. Auch sich ständig ändernde Vorgehensweisen zeigen, wie flexibel, schnell und professionell die Täterseite auf neue technische Entwicklungen reagiert und ihr Verhalten entsprechend anpasst."

Bei der Spionage werden aber oftmals nicht nur technische Lücken, sondern auch menschliche Schwächen wie der Mitteilungsdrang oder der sorglose Umgang mit den neuen Medien, ausgenützt. Laut Bitkom hat sich im Jahr 2011 gezeigt, dass mobile Endgeräte wie Smartphones ein zunehmend lukratives Ziel für die Täter darstellen. Von besonderer Bedeutung sind hierbei die Versuche, Smartphones mit Schadsoftware zu infizieren, um beispielsweise an die Daten möglicher SMS-basierter Authentifizierungsverfahren zu gelangen. Dabei bestehen Einsatzmöglichkeiten insbesondere im Bereich des Online-Bankings sowie des Einsatzes von Kreditkarten im Internet. Zudem werden Smartphones zunehmend für Botnetze attraktiv, da sie in der Regel dauerhaft online sind und somit ständig zur Verfügung stehen. Auch Privatanwender setzen sich hier zunehmend Risiken aus.

Bildquelle: Gerd Altmann / Pixelio.de

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