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Tipps für sichere Passwörter

Drei, zwei, eins, meins: So leicht wie man bei Ebay Waren ersteigern kann, lassen sich auch sehr viele Zugänge zum E-Mail- oder Onlineshop-Konten knacken. Denn Nutzer sind bei der Wahl ihres Passworts viel zu leichtsinnig. Eine gute Gelegenheit, am "Change Your Password Days" kommenden Donnerstag die wichtigsten Passwortregeln umzusetzen.

Anlässlich des "Change Your Password Days" am Donnerstag, dem 1. Februar, erinnert das Hasso-Plattner-Institut (HPI) an die wichtigsten Regeln zur Erstellung starker Passwörter. Das ist dringend notwendig, denn die Zahlenfolge "123456" ist nach wie vor das weltweit beliebteste Passwort, dicht gefolgt von "12345678", "111111" und "qwerty". Rund jeder fünfte Internetnutzer verwende nach einer Auswertung des Potsdamer Informatikinstituts das gleiche Passwort für mehrere Dienste. Dabei ließen sich die Risiken eines Identitätsdiebstahls sehr leicht senken.

"Einfache und kurze Passwörter können in nur wenigen Sekunden von professionellen Programmen geknackt werden", warnt HPI. Zugleich seien sich viele Verbraucher der Folgen nicht bewusst, die ein Identitätsdiebstahl haben könnte: "Der Missbrauch von Passwörtern ist mittlerweile ein lukratives Geschäftsmodell", so das Institut. Kriminelle könnten beispielsweise auf falschen Namen Einkäufe tätigen und E-Mails versenden. Das sind die wichtigsten Regeln zur Erstellung starker Passwörter:

1. Die Länge des Passworts sollte mindestens 10 bis 15 Zeichen umfassen und verschiedene Zeichentypen (Buchstaben, Ziffern, Sonderzeichen) sowie Groß- und Kleinschreibung mit einbeziehen. Beispiel: Während sogenannter Brute-Force-Attacken, bei denen Software die Abfolgen bestimmter Zeichen zum Entschlüsseln eines Passworts ausprobiert, wird für die Aufdeckung des Passworts "secret" weniger als eine Sekunde benötigt. Für das Passwort "!sEcRe!2%9" wäre es nach aktuellem Stand über 19 Jahre.
2. Niemals persönliche Informationen wie Namen, Geburtsdaten, Haustiernamen, Namen der Partner oder der jeweiligen Anwendung (z.B. "Adobe") verwenden. Diese Daten könnten leicht erraten werden.
3. Keine Begriffe aus dem Wörterbuch oder andere "sinnvolle" Zeichenfolgen verwenden. Neben den Brute-Force-Attacken sind vor allem "Wörterbuchangriffe" üblich, um Passworte zu knacken: Hierbei werden Listen mit Wörtern genutzt, um fremde Passwörter zu entschlüsseln
4. Nie dasselbe Passwort für mehrere Konten verwenden. Wird ein Passwort geknackt, ermöglicht es Kriminellen sonst den Zugang zu allen anderen Diensten.
Außerdem sollten Nutzer ihre Passwörter von Zeit zu Zeit auswechseln, keinesfalls sollte hierbei auf alte Passwörter oder Variationen zurückgegriffen werden. Sofern Multi-Faktor-Authentifizierung angeboten wird, sollte diese Option genutzt werden. Bei einem solchen Authentifizierungsprozess überprüft der jeweilige Dienst neben dem Passwort zusätzlich, ob der Nutzer einen bestimmten Gegenstand besitzt oder ein spezifisches Merkmal aufweist. Das macht es für Angreifer schwieriger, in ein fremdes Konto einzubrechen.
Ob man selbst Opfer eines Datendiebstahls geworden ist, lässt sich übrigens mit dem Identity Leak Checker, einem Online-Sicherheitscheck des Hasso-Plattner-Instituts (HPI), sehr leicht überprüfen. Seit 2014 kann dort jeder Internetnutzer unter https://sec.hpi.de/ilc kostenlos durch Eingabe seiner E-Mail-Adresse prüfen lassen, ob Identitätsdaten von ihm frei im Internet kursieren und missbraucht werden könnten. Die Sicherheitsforscher ermöglichen den Abgleich mit mittlerweile mehr als 5 Milliarden gestohlener und im Internet verfügbarer Identitätsdaten. Dabei liegt der Fokus auf Leaks, bei denen deutsche Nutzer betroffen sind.

Bildquelle: Bernd Kasper/Pixelio.de

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