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Erstes von Maschine erstelltes Buch ist erschienen

Ist das im Zeitalter der künstlichen Intelligenz die Zukunft des Buchs? Zumindest für Fachbücher könnte der Autor Betawriter tatsächlich wegweisend sein. Der ist nämlich ein Algorithmus und hat den Stand über Lithium-Ionen-Batterien zusammengefasst. Es wird weitere Bücher dieser Art geben.

Ein erstes von einem Algorithmus gemaltes Bild gibt es bereits. "Edmond de Belamy" erhielt vergangenes Jahr viel Aufmerksamkeit, ging das von einem künstlichen neuronalen Netzwerk entstandene Porträt beim Auktionshaus Christie's in New York doch für sagenhafte 432.500 Dollar bei der Versteigerung weg. Das jetzt erschienene Buch über Lithium-Ionen-Batterien im Fachverlag Springer Nature ist wesentlich billiger zu haben, nämlich kostenlos als E-Book. Es ist das erste von einem Algorithmus verfasste Buch, also von einer mathematischen Formel, ähnlich wie das von künstlicher Intelligenz kreierte Bild.

Entstanden ist dieser Prototyp mit Hilfe von Wissenschaftlern der Arbeitsgruppe "Angewandte Computerlinguistik" der Goethe-Universität Frankfurt/Main. Betawriter ist im strengen Sinn freilich kein klassischer Autor, der phantasievoll anspruchsvolle Prosa verfasst. Eher handelt es sich um einen Spider, der wissenschaftliche Onlineplattformen nach relevanten Fachbeiträgen durchforstet, dann aber die Inhalte in zusammenhängende Kapitel und Abschnitte clustert und die wesentlichen Kernaussagen zusammenfasst. Auch das ist schon eine große, wenn nicht entscheidende Leistung in einer Welt, deren Wissen (wohlgemerkt nicht Intelligenz!) auf allen Gebieten rasant zunimmt.

Vorteil von Betawriter für ein lesendes Fachpublikum: man bekommt zu einem Thema, hier Lithium-Ionen-Batterien, schnell einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand und gelangt dank gesetzten Hyperlinks zu den von Betawriter exzerpierten Quellen. Forscher erhalten hierdurch die Möglichkeit, das schnell wachsende Informationsaufkommen sehr effizient zu überschauen.

In Zukunft wird es mehr solche vollständig maschinengenerierten Texte geben. Springer Nature hat bereits angekündigt, Betawriter auf weitere Fachgebiete anzusetzen. Wird Kollege Roboter also einen weiteren Berufsstand, hier den wissenschaftlichen Publizisten, arbeitslos machen? Sicher nicht. Autoren, die Bücher, auch und gerade wissenschaftliche Werke, weiterhin mit ihrer natürlichen Intelligenz verfassen und veröffentlichen, wird es noch sehr lange geben.

Bildquelle: Springer Nature

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