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60 Prozent Rabatt auf Smartphone? Zu schön, um wahr zu sein

Sind Handys chinesischer Hersteller ein Sicherheitsrisiko? Das Mi 10T 5G von Xiaomi soll Browserinhalte zensieren können. Das wäre fatal für manche Nutzer. Neu sind solche vorinstallierten Gefahren in Neugeräten aber nicht.

Wieder einmal steht Hardware aus China unter Verdacht, dass bestimmte Software Manipulationen durchführen könne. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) prüft aktuell drei Smartphone-Modelle aus China, nachdem das staatliche Zentrum für Cybersicherheit in Vilnius (Litauen) als erstes Alarm geschlagen hatte.

Es geht um Sicherheitslücken und vor allen um eine eingebaute Zensurfunktion, mit der Inhalte unterdrückt werden können, wenn ein Nutzer beispielsweise im Webbrowser Inhalte aufruft. Einen solchen Zensurfilter fanden die litauischen Sicherheitsexperten im Modell Mi 10T 5G von Xiaomi. Er soll zwar deaktiviert gewesen sein, könnte aber jederzeit aus der Ferne in den aktiven Modus geschaltet werden. Ein Firmensprecher von Xiaomi widerspricht vehement entsprechenden Presseberichten. Das BSI leitet trotzdem eine Untersuchung ein.

Auf Geräten des Herstellers Huawei aus China fand man zwar keine Zensurfunktion. Allerdings verlinke der App-Store von Huawei auf Quellen, die nicht sicher sein sollen. Bei Smartphones von Oneplus, die ebenfalls untersucht wurden, fand das litauische Cybersicherheits-Zentrum NKSC keine Anhaltpunkte für mögliche Manipulationen.

Gefährliche Apps oder sonstige Software, die auf brandneuen Geräten vorinstalliert sind und in Deutschland verkauft werden, ist kein neues Phänomen. Bereits 2019 hatte Softwarebilliger über Tablets und Smartphones diverser Hersteller (nicht nur aus China!) berichtet, auf denen sich Schadsoftware befand, obwohl die Geräte neu sind. Wie sie auf die fabrikneuen Computer gelangen können, ist oft nicht mehr nachvollziehbar.

Vor unerwünschter Malware schützen sich Nutzer am besten mit Anti-Viren-Software. Misstrauisch sollte man vor dem Kauf sein, wenn Smartphones weit unter Neupreis verkauft werden. Vor allem im Internet trifft man immer wieder auf solche vermeintlichen Schnäppchen, warnt Thorsten Urbanski, Pressesprecher des IT-Sicherheitsherstellers Eset.

Angebote mit Rabatten von 50 bis 60 Prozent seien in der Regel zu schön um wahr zu sein, so Urbanski. Oft bekäme der Käufer Plagiate oder eben Geräte mit vorinstallierter gefährlicher Software, die den Nutzer ausspioniert, heimlich persönliche Daten an einen Server im Ausland schickt oder Malware nachlädt. Gibt die Verpackung eines Neugeräts Hinweise darauf, dass sie bereist geöffnet sein könnte, sollten Käufer die Ware zurückschicken.

Bildquelle: Xiaomi

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