»Zusammen können wir die Art und Weise ändern, wie Produkte gefertigt werden«, so wirbt der niederländische Hersteller Fairphone für sein Smartphone, das unter ethisch korrekten Arbeitsbedingungen produziert wird und sich blendend verkauft. Von den ersten 50.000 Geräten sind laut Firmenblog lediglich noch 8.000 zu haben. Fairphone bedient zwar eine Nische. Doch offenbar gibt es genügend Verbraucher, die gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen bei den asiatischen Auftragsfertigern und ihren Zulieferern aus der Rohstoffindustrie ein Zeichen setzen wollen. Sklavenähnliche Ausbeutung in den meist chinesischen Fabriken und Kinderarbeit in Entwicklungsländern beim Abbau von Kupfer oder Seltenen Erden, die für Smartphones gebraucht werden, schockieren immer wieder die Öffentlichkeit.
Die Gründer von Fairphone wissen, dass sie nicht über Nacht alles ändern können. Doch sie bemühen sich, mit jedem Produkt ein Stück weit mehr Verbesserungen der Rahmenbedingungen zu erreichen.
So auch beim neuen Modell, das für nächstes Jahr angekündigt ist. Das Design wollen die Niederländer verbessern und den Komponentenzulieferern noch genauer auf die Finger schauen. Das neue Fairphone soll dadurch haltbarer werden, besser verträglich für die Umwelt sein und damit auch eine höhere Quote beim Recycling aufweisen. Allerdings braucht die Entwicklung eines Smartphones unter solchen fairen Bedingungen Zeit. Erst Mitte kommenden Jahres sind Vorbestellungen für das neue Fairphone möglich.
Das aktuelle Fairphone, ein Android-Gerät der Mittelklasse, kostet 315 Euro. Hersteller, die konventionell fertigen lassen, verlangen für ihre Smartphones mit ähnlicher Ausstattung rund 100 Euro weniger als die in Amsterdam beheimatete Firma Fairphone.