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Navigation per Smartphone kann in Sackgasse führen

Per App und Handy statt mit dem Navi reisen ist in. Viele kostenlose Apps taugen aber nichts und können hohe Kosten für Datentransfer verursachen.

Immer mehr Autofahrer setzen statt Navigationsgeräte auf Smartphones und spezielle Apps. Dank größerer Displays sind die mobilen Alleskönner grundsätzlich gut für Navigationsdienste geeignet. Beliebt sind kostenlose Navi-Apps vor allem von Google und Apple. Doch solche Gratis-Apps haben auch Nachteile und sind – vor allem der Kartendienst von Apple – alles andere als übersichtlich. Das zeigt die Stiftung Warentest, die aktuell Navigations-Apps unter die Lupe genommen hat. Die Navigation per App wird erschwert, wenn die Software nur kleine Ausschnitte der Karte zeigt. Manöver lassen sich dann kaum vorhersehen. Besonders unzufrieden waren die Tester hier von den Apple Karten. Die iPhone-App bietet beispielsweise keinen Assistenten, der die richtige Spur aufzeigt. Außerdem bemängelten die Tester fehlende Kontraste. Etwas positiver wurden auf Android-Smartphones der vorinstallierte Dienst Goggle Maps bewertet. Anzeigen sind dort deutlicher zu erkennen, die Adresseneingabe ist einfacher.

Die Karten hierfür lagert Google allerdings im Internet. So entsteht beim Berechnen und Navigieren ein Datenverkehr von bis zu zehn Megabyte bei einer Fahrstrecke von rund 120 Kilometern. Die mobile Flatrate wird bei Vielfahrern demnach schnell ausgeschöpft. Außerhalb Deutschlands fallen außerdem Roamingkosten an, innerhalb der Europäischen Union kann das bis zu 53 Cent je Megabyte ausmachen, außerhalb der EU deutlich mehr.

Wer keine Gebühren für den Datenverkehr über das Mobilfunknetz zahlen will, sollte die Datenübertragung am Smartphone deaktivieren oder Apps einsetzen, die dank Onboard-Karten auch im Offline-Modus navigieren. Das Kartenmaterial sollte bei diesen Apps vor der Reise auf das Smartphone geladen werden - am besten im heimischen Wlan. Die gekappte Daten¬verbindung hat einen weiteren Vorteil: Die App kann so keine Informationen an den Hersteller der App schi¬cken. Denn leider zeichnen einige Anbieter während der Fahrt Daten zum Standort, Zieladresse, Gerätenummer des Smartphones oder Nutzungsstatistiken auf, die zum Navigieren nicht nötig sind. Die Tester vermuten, dass dahinter ein handfester Handel mit wertvollen Nutzerdaten streckt und kritisieren dieses Vorgehen. Sehr kritisch beurteilen die Tester auch den Daten¬schutz. Beim Anbieter Falk beispielsweise überträgt die App Benutzer¬namen und Pass¬wort unver¬schlüsselt. In ungeschützten Wlan-Netzen könnten Daten¬diebe so leicht mitlesen.

Nicht hilfreich erwiesen sich weiterhin zwei kostenlose Apps: Navfree und Mapfactor. Die Tester kritisieren, dass diese Apps keine, beziehungsweise nur wenige Hausnummern kennen. Bei langen Straßen könnte das ein Problem werden.

Fazit: Die kostenpflichtigen Navigations-Apps sind den Gratis-Anwendungen laut Stiftung Warentest deutlich überlegen. Sie navigieren nicht nur besser als kostenlose Apps, sie bieten auch mehr Komfort: Spurassistent, Ansage von Straßennamen oder Fußgängernavigation sind meist Stan¬dard.

Bildquelle: TomTom

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