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Smartphones aus China: Coolpad enthält Backdoor

Ein amerikanisches IT-Sicherheitsunternehmen wirft dem chinesischen Smartphone-Hersteller Coolpad vor, Nutzer auszuspionieren.

Immer wieder finden Sicherheitsexperten in Hightech-Produkten von Herstellern vorinstallierte Programme, die dazu geeignet sind, Nutzerdaten ohne Wissen des Besitzers auf einen beliebigen Server zu übertragen. Ob Smart-TVs, Netzwerkkomponenten oder – wie im aktuellen Fall – Smartphones. So meldet das US-amerikanische IT-Sicherheitsunternehmen Palo Alto, dass der chinesische Smartphone-Hersteller Coolpad das Programm CoolReaper auf vielen seiner Smartphones installiert habe. Dabei soll es sich um ein so genanntes Backdoor-Programm handeln, das sämtliche Daten übertragen kann und zudem die vollständige Kontrolle des Handys per Fernzugriff ermögliche, sagt Ryan Olson von Palo Alto.

Auf den Android-Geräten von Coolpad könnten unbefugte Dritte den Standort des Nutzers identifizieren, die Anruf- und SMS-Historien einsehen oder beliebige Nummern wählen. Antivirenschutz-Programme könne CoolReaper aushebeln, heißt es ferner. In insgesamt 24 Modellen des bislang nur in China aktiven Herstellers wollen die Experten von Palo Alto das Spionageprogramm gefunden haben. Das dürfte die Chancen dieses Herstellers verringern, künftig auch in anderen Kontinenten erfolgreich in den Wettbewerb mit anderen Smartphone-Herstellern einzutreten.

Chinesische Hersteller stehen generell im Verdacht, solche Backdoors in ihre vernetzten Produkte einzubauen. Aus datenschutzrechtlichen Gründen ist eine solche Praxis natürlich verboten. Andererseits muss nicht jeder Vorwurf tatsächlich auf eine Spionageabsicht zurückzuführen sein. Im globalen Wettbewerb auf dem ITK-Markt liefern sich US-amerikanische Infrastruktur-Hersteller wie Cisco, Dell, IBM oder HP einen harten Konkurrenzkampf vor allem mit aufstrebenden chinesischen IT-Konzernen. Meldungen über Spionage durch gezielte Backdoor-Programme schwächen die Position der betroffenen Wettbewerber. So hatte sich der chinesische IT-Riese Huawei lange Zeit gegen die massiven Spionagevorwürfe in den USA gewehrt, letztlich aber dann doch kapituliert und vergangenes Jahr den Teilrückzug aus dem US-amerikanischen Markt für Netzwerktechnologie angekündigt.

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Bildquelle: Coolpad

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