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Spionage-Smartphones von Huawei?

Der Smartphone-Hersteller Huawei ist nach Samsung die Nummer zwei im Weltmarkt. Die USA werfen dem Hersteller aus China immer wieder vor, Spionage zu betreiben. Müssen sich Nutzer eines Huawei-Smartphones Sorgen machen? Durchaus, aber die Gefahr kommt meist von anderer Seite.

Huawei ist ein Riesenkonzern mit einem Umsatz von über 100 Milliarden Dollar, 180.000 Mitarbeitern, davon arbeiten allein 2.500 in Deutschland. Die Chinesen sind nicht nur im Smartphone-Markt sehr erfolgreich und haben Apple von Platz zwei der größten Mobilfunkhersteller verdrängt. Das Unternehmen hat seine Wurzeln in der Herstellung von Netzwerkinfrastruktur. Viele Netzbetreiber, darunter alle drei deutschen Carrier Deutsche Telekom, Vodafone und O2, setzen in ihren Netzen Huawei-Produkte ein und verkaufen auch Smartphones der Chinesen. Da bald das neue Mobilfunknetz 5G entsteht und Mobilfunkbetreiber Milliarden Euro in den Netzausbau stecken werden, kommen die Negativschlagzeilen Huawei nicht gelegen.

Im Kern geht es um den Vorwurf möglicher Industriespionage. Vor allem die USA werfen Huawei vor, in seinen Produkten Backdoors offen zu halten, die Dritten Zugang zu Daten der Nutzer eröffnen - wie zum Beispiel dem chinesischen Staat. In den USA sind Huawei und andere chinesische Technologiefirmen wie ZTE vom Verkauf von Netzwerkprodukten praktisch ausgeschlossen. Die USA drängen auch andere Länder dazu, keine Produkte von Huawei einzusetzen.

Konkrete Beweise für die Vorwürfe fehlen bislang. Technologisch jedenfalls ist Spionage kein Hexenwerk. Dass ein flächendeckendes Abhören von Telekommunikationsverbindungen und ein Absaugen des Datenverkehrs möglich sind, hat - Ironie der jungen Technologiegeschichte - gerade die US-amerikanische Geheimdienstbehörde NSA unter Beweis gestellt, die sich jetzt um die Sicherheit und Vertraulichkeit der Huawei-Produkte sorgt.

Huawei jedenfalls nimmt die Vorwürfe sehr ernst, bei einem reinen Dementi bleibt es nicht. In Bonn jedenfalls hat Huawei ein Sicherheitslabor eingerichtet. Dort können Netzbetreiber und auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) mithilfe der geheimen Quellcodes die Sicherheit der Produkte selbst testen, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet.

Sind also Huawei-Smartphones, die auch oft als Geschäftshandys in Unternehmen eingesetzt werden, sicher vor geheimem Abhören? Nicht sicherer als Smartphones anderer Hersteller, muss man eigentlich sagen. Denn was heißt schon sicher? Bereits 2015 hatte Softwarebilliger.de darüber berichtet, dass man in vielen neuen Smartphones namhafter Hersteller bereits ab Werk illegale Abhörsoftware gefunden hat (https://www.softwarebilliger.de/news/tablet-smartphones/vorinstallierte-spionagesoftware-auf-neuen-smartphones/). Ob Hintermänner bei den meist chinesischen Auftragsfertigern die Trojaner ohne Wissen der Hersteller auf einzelne Geräte installiert haben, ist eine der vielen Vermutungen. Aufgeklärt wurden die Fälle nie.

100-prozentige Sicherheit vor fremden Zugriffen auf Smartphones und andere Computer gibt es bei Huawei nicht, es gibt sie aber auch bei keinem anderen Hersteller, egal, aus welchem Land er stammt oder welche politischen Spielchen gerade gegen einen bestimmten Technologiekonzern gespielt werden.

Für größtmögliche IT-Sicherheit sollte in jedem Fall erst einmal jeder Nutzer und jede Firma für selber sorgen. Dazu gehört: Nutzer für die Gefahren von Spam-Mails und raffinierten anderen Methoden der Cyberkriminalität regelmäßig zu sensibilisieren, Anwendungen und Betriebssysteme durch rechtzeitige Sicherheitsupdates sicherer halten, ein kluges Passwort-Management beherzigen und für jeden einzelnen Account getrennte starke Passwörter verwenden und schließlich unverzichtbar: auf jedem Client, also auch auf Smartphones und Tablets, IT-Security-Software installieren, die man bei Softwarebilliger.de bequem per Download beziehen kann.

Bildquelle: Huawei

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