Wenn BFC Preussen gegen Berliner SC am 10. September um 12 Uhr spielt, dann werden wohl nur einige Hundert Fans das Fußballspiel im Stadion an der Alten Försterei verfolgen. Amateurfußball ist eben keine Bundesliga. Und doch würden vielleicht viel mehr Zuschauer die Partie gerne live am Bildschirm verfolgen wollen, wenn sie schon nicht ins Station kommen können. Amateurfußball live übertragen, das könnte für viele Vereine und ihre Fans schon nächstes Jahr möglich werden. Kostengünstige und technisch nicht aufwendige Streaming-Übertragungen über das Internet machen es möglich.
Soccerwatch.tv hat dafür eine technische Infrastruktur entwickelt und stellt Vereinen ein Portal für Liveübertragungen und eine Mediathek für den Demand-Abruf der Spiele zur Verfügung. Das junge Unternehmen ist ein Startup aus Essen und will regionale und überregionale Amateurfußballspiele ins Netz bringen. Dabei kommt eine kombinierte Hard- und Softwarelösung zum Einsatz, die Soccerwatch.tv gemeinsam mit Vodafone und dem IT-Dienstleister Adesso selbst entwickelt hat. Am Flutlichtmast wird ein Kamerasystem installiert, die HD-Übertragung liefert per LTE-Mobilfunk die Bilddaten ins Internet. Für diese Nachrüstlösung brauchen Vereine keine Baugenehmigung, lediglich eine Stromversorgung am Mast muss sichergestellt sein. Die ersten zehn Prototypen wurden bereits erfolgreich im laufenden Spielbetrieb in Düsseldorf, Duisburg, Essen und Mönchengladbach durchgeführt. Bis Ende des Jahres will der Anbieter rund 50 Kamerasysteme installieren. Die bundesweite Vermarktung soll dann Anfang 2018 starten.
Bislang werden fast alle der wöchentlich rund 60.000 Amateurfußballspiele nicht per Stream ins Internet übertragen. Das will Soccerwatch.tv mit seiner Innovation ändern. Vielleicht können also Fans des BFC Preussen ihre Spiele ab der neuen Saison 2018/19 dann live am PC-Bildschirm, Smartphone oder Tablet verfolgen.