Die Zeitschrift Finanztest spricht in ihrer aktuellen September-Ausgabe von "Abzocke vor dem Abflug" und moniert, dass viele Reiseportale bei Onlinebuchungen von Flügen versteckte Aufschläge verlangen und sich das vermeintliche Schnäppchen als teuer erweist. Die Zeitschrift beruft sich auf eine Untersuchung ihrer Schwesterzeitschrift Test (Stiftung Warentest). Die Experten testeten sechs Preisvergleichsportale und acht Onlinereisebüros und konnten vielen davon einen Verstoß gegen eine EU-Verordnung nachweisen, wonach Endpreise stets inklusive aller Nebenkosten auszuweisen sind.
Ein beliebter Trick: Die Billigpreise gelten nur, wenn der Kunde mit einer bestimmten Kreditkarte bezahlt, die aber wenig verbreitet ist. Allen anderen Verbrauchern würden "deftige Service- und Zahlungspauschalen aufgebrummt". Laut Finanztest gehören zu den "dreisten Portalen" die Anbieter Fluege.de, Bravofly, eDreams.de und Opodo. Diese Portale akzeptieren der Untersuchung zufolge zwar Zahlungen ohne Preisaufschlag. Dies gelte aber nur für wenig gebräuchliche Debit-, Prepaid- oder virtuelle Kreditkarten. Das gleiche Prinzip verfolgen auch Expedia.de und Seat24.de, allerdings seien die Gebühren bei diesen Anbietern deutlich geringer.
Vorbildlich verhalten sich den Testern zufolge Airfastticket.de und Lastminute.de. Bei beiden Anbietern sei eine Zahlung ohne zusätzliche Gebühren möglich, weil sie übliche Kreditkarten akzeptieren oder der Reisende die Buchung mit Sofortüberweisung bezahlen kann.
Um in den Preisvergleichsportalen ganz vorne genannt zu werden, bieten die Ticketverkäufer Preise an, die teilweise niedriger sind als die Beträge der Fluggesellschaften, schreibt Finanztest. Die Differenz holen sie sich über die Zahlungsgebühren. Ein weiteres Ärgernis für Verbraucher sind untergeschobene Reiseversicherungen, die viele Anbieter geschickt in die Buchungsseiten stellen. Die Zusatzkosten treiben die Preise zusätzlich in die Höhe.